Welche Disziplinen bietet der BDS seinen Schützen?
Die Bandbreite der verschiedenen Schießdiszplinen deckt so viele abwechslungsreiche Varianten ab, dass ein Schießanfänger ebenso vor der Qual der Wahl steht wie ein gestandener Wettkampfschütze, der mal etwas Neues ausprobieren möchte. Daher finden Sie hier eine erste Orientierung. Die beliebten Disziplinenblätter im PDF-Format eignen sich nicht nur zum Ausdrucken und Aufhängen auf dem Schießstand, sondern auch als kompakte Information und Verbandswerbung für Außenstehende, die man per Mail weitersenden kann. Der besseren Übersicht zuliebe verwenden wir übrigens auf dieser Website weitgehend die männliche Anrede (Schütze, Sportler) – trotzdem haben wir bereits jetzt viele weibliche Mitglieder in unseren Reihen und erst recht nichts dagegen, dass es noch weitaus mehr werden. Jeder, der Spaß am sportlichen Schießen hat, auch wenn es zur Freizeitgestaltung und nicht unbedingt als Leistungssport erfolgt, ist beim BDS willkommen.
STANDARDPROGRAMM
Im Bereich der Kurzwaffenwettbewerbe kann an Wettbewerben in vier verschiedenen Disziplingruppen teilgenommen werden:
• 25-Meter-Schießen
• Mehrdistanzschießen
• Fallscheibenschießen
• 25-Meter-Speed-Schießen
Innerhalb dieser Disziplingruppen finden in den einzelnen Disziplinen verschiedene Waffentypen, unterschieden nach Waffenart und Kaliber, Verwendung.
Bei den Langwaffenwettbewerben kann an Wettbewerben in vielen verschiedenen Disziplingruppen teilgenommen werden:
• 50- / 100-Meter-Präzision-Schießen
• 50- / 100-Meter-Zeitserie-Schießen
• 50-Meter-Symbolscheibe-Schießen
• 100-Meter-Fertigkeitsschießen
• 300-Meter-Präzisionsschießen und Long Range
• 25 Meter-Fallscheibenschießen mit Groß- und Kleinkaliber
• Speedschießen mit Büchse und Flinte
• Fallscheibenschießen Flinte
• Mehrdistanzschießen Flinte
Auch hier werden innerhalb dieser Disziplingruppen in den einzelnen Disziplinen verschiedene Waffentypen, unterschieden nach Waffenart und Kaliber, verwendet.
Eigene Wettkämpfe für Jugendliche mit Luftgewehr und Luftpistole führen diese wichtige Mitgliedergruppe an das präzise Schießen und an den verantwortungsvollen Umgang mit Schusswaffen (auch wenn sie frei ab 18 Jahren erhältlich sind) heran – und Spaß macht es natürlich auch!
Abschließend:
Die genauen Ablaufregeln finden Sie zu jeder Disziplin in den verlinkten Teilen des Sporthandbuchs, so wie sie vom Bundesverwaltungsamt nach dem Waffengesetz zugelassen sind.
WURFSCHEIBENSCHIESSEN
Beim BDS kann man auch auf „Tontauben“ schießen, die heute allgemein „Wurfscheiben“ genannt werden. Neben den auch olympisch geschossenen klassischen Disziplinen Trap (beim BDS allerdings mit jagdlichem Voranschlag) und Skeet hat sich das Parcoursschießen eine feste Anhängerschaft erobert. Hier wird innerhalb eines Schießplatz-Geländes auf Wurfscheiben aus verschiedenen Winkeln geschossen.
IPSC-SCHIESSEN
Eine besonders dynamische Sportart ist das IPSC-Schießen. Diese Disziplingruppe wird mit Kurzwaffen, Büchsen und Flinten weltweit geschossen. Deutschland gehört hier zu den mitgliederstärksten Ländern und ist bei internationalen Meisterschaften sehr erfolgreich. Gerade hier hat der BDS die größten Zuwachsraten bei den aktiven Schützen. Das IPSC-Schießen wird seit 1990 vom BDS im Sportprogramm angeboten. Der BDS ist für Deutschland die einzige, vom IPSC-Weltverband anerkannte und zugelassene nationale Vertretung. Nur über die Mitgliedschaft im BDS ist eine Teilnahme an offiziellen IPSC-Wettkämpfen im In- und Ausland, also auch an den Welt- und Europameisterschaften möglich. IPSC-Schießen ist eine sehr dynamische, moderne Sportart, die sich steigender Beliebtheit erfreut. Das Motto des IPSC lautet DVC (diligentia, vis, celeritas), also Präzision, Kraft und Schnelligkeit. Bei dieser Sportart gilt es, einen Übungsablauf so schnell und so präzise wie möglich zu absolvieren. Die Übungen variieren von Wettkampf zu Wettkampf. Wegen des hohen sportlichen Anspruchs sind zum IPSC-Schießen bestimmte Zugangsvoraussetzungen notwendig, etwa das Bestehen eines SuRTs (Sicherheits- und Regeltest).
Auch hier werden in den einzelnen Disziplinen verschiedene Waffentypen, unterschieden nach Waffenart und Kaliber, eingesetzt:
• Handguns: Kurzwaffen (Pistolen und Revolver) in Groß- und Kleinkaliber
• Shotgun: Selbstlade- und Repetierflinten
• Büchsen: Selbstladegewehre in Groß- und Kleinkaliber, sowie Büchsen in Kurzwaffenkalibern
FIELD TARGET
Diese aus England stammende „unblutige“ Jagd-Simulation für Luftgewehre gehört seit dem Jahr 2000 zum BDS-Sportprogramm. Schon zweimal (2004 und 2013) fanden die Weltmeisterschaften in Deutschland statt, und der BDS ist Mitglied im Weltverband WFTF und in der europäischen Verband EFTF. Geschossen wird mit Einzellader-Luftgewehren und Zielfernrohren auf Stahl-Klappziele in Tierform, die auf Distanzen zwischen 9 und 50 Meter aufgestellt sind. Der BDS bietet hier zwei internationale Waffenklassen an (Pressluftgewehre und Federdruck-Luftgewehre bis 16,3 Joule), aber auch drei nationale Disziplinen für Luftgewehre bis 7,5 Joule, also die Modelle, die frei ab 18 Jahren zu kaufen sind.
HISTORISCHE DISZIPLINEN
Obwohl der BDS ein moderner Schießsportverband ist, widmen sich gleich mehrere Bereiche den traditionellen Waffenarten – ohne Geschichte gibt es keine Zukunft. Für sogenannte Perkussionswaffen (mit Zündhütchenzündung) und Schwarzpulver gibt es Kurz- und Langwaffenwettbewerbe. Der historisch auf diese Epoche folgenden Zeit widmen sich die Westernschützen, die mit historisch exakten Single-Action-Revolvern, Unterhebel-Repetierern (Winchester-Prinzip) und Doppelflinten schießen, dazu in zeitgenössischer Kleidung und mit originalgetreuer Atmosphäre. Die Übergangszeit zum 20. Jahrhundert repräsentiert die Disziplinengruppe 97/11, ein Kombinationswettkampf für halbautomatische Pistolen, Repetierflinten und Repetierbüchsen aus der Zeit von 1897 bis 1911.
STEEL-SCHIESSEN
Der jüngste Bereich im BDS verzichtet auf übliche Papierzielscheiben – hier wird (weitgehend) auf Stahlziele geschossen, die aber nicht umfallen, sondern durch ihren metallischen Klang einen Treffer signalisieren. Beim „Steel Challenge“ erfolgt die Wertung in zwölf Waffenklassen ausschließlich über die Zeit, die der Schütze für den ordnungsgemässen Abschluss aller Teilübungen benötigt. Bei „Speed Steel“ sind, je nach Disziplin, beliebige Kurzwaffen, aber auch Langwaffen (Büchsen wie Flinten) zugelassen.
SILHOUETTEN-SCHIESSEN
Diese Sportart lässt die Verwendung von Kurz- und Langwaffen zu und wird auch international ausgerichtet. Angeboten werden sieben Kurzwaffenarten in neun Disziplinen und vier Gewehrarten in vier Disziplinen. Der BDS ist einziger offizieller Vertreter in Deutschland für das Silhouettenschießen und ist dabei Gründungsmitglied der internationalen Verbände AETSM und IMSSU. Silhouetten- Schießen kann mit Kurzwaffen (Double- und Single-Action-Revolver, Selbstlade-, Repetier- und Einzelladerpistolen) und Langwaffen, vornehmlich Einzel- oder Mehrladebüchsen mit Zylinderverschluss sowie Fallblockbüchsen, ausgeübt werden. Je nach Waffenart wird von einer Feuerlinie auf Metalltiersilhouetten in unterschiedlichen Entfernungen (von 25 bis 500 Metern) geschossen. Die Treffer zählen, wenn sie das Stahltier von seinem Standplatz umgeworfen haben.
BDS 3-GUN
Die neue Vielseitigkeitsübung beim BDS (gesprochen "BDS Drei-Gun", im Unterschied zu international üblichen Mehrwaffen-Disziplinen). Im Frühjahr 2018 wurden die beiden Bereiche des Sporthandbuchs, Fertigkeitsschießen und Parcoursschießen, vom Bundesverwaltungsamt genehmigt. Geschossen wird nacheinander mit Kurzwaffen (Pistole oder Revolver), Gewehren und Flinten. Die Rangliste definiert sich über die meisten Treffer in der kürzesten Zeit.
In der Juli-Ausgabe 2018 stellte das Waffenmagazin VISIER unsere neueste Disziplin vor, siehe Bild.