97-11
Der geschichtliche Rahmen der Disziplin 97-11 ist die Zeit der mexikanischen Revolution von 1910 bis 1920 und die erfolglose Jagd amerikanischer Truppen unter General Pershing nach dem Banditen und Revolutionär Pancho Villa im Jahr 1916/17. Die Sicherung der amerikanischen Grenze durch die US National Garde.
Die abenteuerlichen Einsätze von Texas- und Arizona Rangern entlang und jenseits der mexikanischen Grenze. Die große Zeit der Abenteurer, die sich nur aus Spaß oder für Geld den mexikanischen Revolutionären "South of the Border" anschlossen. Ein wildes, aufregendes aber weniger bekanntes Kapitel der amerikanischen Geschichte.
Geschossen wird in der Regel auf die gleichen Stahlziele wie beim CAS, jedoch kommt hier die bekannteste der halbautomatischen Pistolen zum Einsatz; die Colt Gouvernement 1911, zusätzlich die Repetierflinte Winchester M1897.
Wie beim CAS geht es beim 97-11 ebenfalls um Geschwindigkeit und Treffsicherheit in Kombination, denn Fehlschüsse werden wieder mit 5 Sekunden Zeitstrafe geahndet.
Es haben sich in Deutschland bereits mehrere Matches etabliert in denen nur 97-11 geschossen wird. Mittlerweile werden auch schon einige Landesmeisterschaften in dieser Disziplin ausgetragen, und auch auf der Deutschen Meisterschaft ist dieser Disziplin ein eigener Wettkampftag gewidmet. Im US-amerikanischen Raum geht die Entwicklung ebenfalls in diese Richtung, dort nennt sich die Kategorie "Wild Bunch Match", hier waren die deutschen Cowboy um einige Jahre schneller!
97-11 wurde bis Sommer 2015 nur als Sidematch ausgetragen, seit der Änderung des Sporthandbuchs hat es jedoch den Status einer "richtigen Disziplin" inne.
Waffen
Pistole vom Typ Colt U.S. Army Model of 1911 und 1911A1 im Kaliber .45 ACP oder Kopien hiervon die in Abmessung, Optik und Technik dem Original entsprechen.
Pistolen die technisch nicht dem Original entsprechen wie z. B. Star, Llama, Obreogon, Ballester Molina usw. sind nicht zugelassen. Technische Änderungen wie z. B. Triggerstop, Verstellvisier, farbig markierte Visiere, Federführungsstange, Beavertail usw. sind nicht zugelassen. Nylon Schockbuffer der Firma Wilson oder ähnliche sind zur Schonung der Waffe zugelassen.
Repetierflinte vom Typ Winchester Mod. 1897 Take Down und Solid Frame im Kaliber 12 sowie Kopien hiervon die in Abmessung, Optik und Technik dem Original entsprechen. Das Anbringen von optischen oder mechanischen Visieren ist nicht zugelassen.
Das Kürzen oder Verlängern des Hinterschaftes und das Anbringen eines Rückstoßminderers sind zugelassen.
Ausrüstung
Zusätzlich zu dem in der Pistole befindlichen Magazin werden zwei Standard Reservemagazine benötigt. Tuning-Teile wie spezielle Magazinzubringer, Magazinverlängerungen, Jet Funnel usw. sind nicht zulässig.
Ein Gürtelholster, angelehnt an zivile oder militärische Vorbilder passend zum Zeitraum von 1911 bis ca.1930.
Magazintaschen für ein oder zwei Magazine in beliebiger Menge.
Ein zu Holster und Magazintaschen passender Gürtel der um die Hüften getragen wird.
Die Trageweise des Holsters in "Cross Draw" ist unter Beachtung der Sicherheitsregel im BDS-Sporthandbuch-Western zulässig.
Zum Mitführen der Schrotmunition werden wahlweise ein Schrotpatronengürtel mit Einzelschlaufen, eine Gürteltasche mit Verschlussklappe oder aufschiebbare Patronenträger benötigt. Gürteltaschen wie sie zum sportlichem Skeet- oder Trapschiessen sind nicht zulässig. Ausrüstungsgegenstände aus Nylon, Plastik oder anderen Kunsstoffen sind verboten.
Outfit / Bekleidung
Das Outfit sollte sich an dem Erscheinungsbild von Soldaten, Polizisten oder Zivilpersonen aus der Zeit von 1900 bis ca. 1920 orientieren.
Munition
Pistolenpatronen .45 ACP, handelsübliche und wiedergeladene Patronen mit Bleigeschoss.
Bei entsprechender Zulassung von Schießstand und Scheibenmaterial, können auch Voll- oder Teilmantelgeschosse benutzt werden.
Schrotpatronen 12/70, handelsübliche oder wiedergeladene Schrotpatronen gemäß BDS-Western-Schießen.
Bei entsprechender Zulassung von Schießstand und Scheibenmaterial, kann auch Munition mit Flintenlaufgeschossen verwendet werden.
Ablauf
Der Anschlag mit der Pistole ist einhändig (Wertungsklasse Traditional), die Nichtschusshand darf nur zum Laden, Entladen, Sichern, Holstern usw. benutzt werden, oder beidhändig (Wertungsklasse Modern)
Die Pistolenmagazine werden am Ladetisch mit der geforderten Anzahl Patronen geladen.
Ein Nachladen der Magazine während des Schießablaufes ist nicht vorgesehen.
Die Pistole ist stets unterladen und mit entspanntem Hahn zu führen.
Erst auf den vorgegebenen Schießpositionen wird die Waffe durchgeladen. Wird zwischen zwei Schießpositionen gewechselt, so ist die Waffe leer (kein Magazin oder leeres Magazin) und der Verschluß offen. Erst an der neuen Schießposition darf ein volles Magazin eingeführt werden. Nach dem Schießen wird die Waffe mit offenem Verschluß abgelegt, und erst nach einer Sicherheitsüberprüfung durch den RO nach Abschluß der Stage geholstert.
Die Flinte wird am Ladetisch mit der vorgeschriebenen Patronenzahl unterladen. Hierbei ist der Verschluss geschlossen und der Hahn entspannt. Erst auf der vorgeschriebenen Feuerposition wird die Waffe durchgeladen. Nach dem letzten Schuss bleibt die Flinte offen und wird abgestellt, gelegt oder wenn gefordert, mit nach oben gerichteter Mündung zur nächsten Feuerposition mitgenommen. Bei Erreichen der nächsten Feuerposition, Verschluss schließen, Magazin mit der vorgeschriebenen Patronenzahl laden, durchladen, abfeuern und anschließend den Verschluss offen lassen.
Schusszahl
Eine Stage sollte mindestens 14 Schuss Pistole und 10 Schuss Flinte beinhalten.
Hinweis
Grundsätzlich gelten für die Disziplin 97-11 die Allgemeinen Regeln des BDS-Western-Schießen!